Kaum einer weiß, dass die mit Abstand größte Berufsgruppe unseres Landes die Berufskraftfahrer sind. Fast eine Million sind (fast) tagtäglich damit beschäftigt, uns alle zu versorgen. Und wie gehen wir mit ihnen um? Die Berufskraftfahrer von heute sehen sich nicht nur einer herabsetzenden Beurteilung vor allem durch die Medien gegenüber, sondern sie müssen sich auch noch wachsender ausländischer Konkurrenz erwehren, die für Dumpingpreise die Transporte durchführt. So hängen dann Fahrer aus Litauen wochenlang auf unseren Autobahnrastplätzen rum und in jeder Sonntagnacht kommen Armadas von tschechischen und polnischen Lkws über die Grenzen. Außer Ordnung und Zuverlässigkeit kann ein deutsches Unternehmen, das "normale" Löhne zahlen will, dem leider nichts entgegensetzen. An dieser Realität ist schon so manches deutsche Unternehmen gescheitert. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob das normal und unabwendbar ist. Natürlich nicht. Wenn die Politik nun schon einen Mindestlohn eingeführt hat, warum tun wir das dann nicht mit Mindestpreisen im Transportgewerbe, um diesem irren Treiben ein Ende zu setzen. Wenn dieser Preiskrieg aufhört, dann würden deutsche Güterkraftunternehmen wieder für deutsche Unternehmen fahren und litauische für Litauer. Gar nicht so nebenbei wäre das auch ein Beitrag zum Umweltschutz.